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Vor aller Augen

Alex Cross 9, Alex Cross 9

Erschienen am 01.02.2005
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442361670
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 18.3 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Es geschieht vor aller Augen, in Supermärkten, auf Parkplätzen, in ihren Häusern: Scheinbar wahllos werden unbescholtene Männer und Frauen entführt. Die Opfer bleiben spurlos verschwunden. Der Kriminalpsychologe Alex Cross, der gerade erst seinen neuen Job beim FBI angetreten hat, befürchtet, dass er es mit einem außergewöhnlichen Fall von kaltblütigem Menschenhandel zu tun hat, bei dem die Opfer als 'Sklaven' bestellt und gekauft werden. Alle Spuren führen zu einem Mann, dessen Kaltblütigkeit selbst hart gesottene Verbrecher fürchten. Man nennt ihn nur 'den Wolf'.

Autorenportrait

James Patterson, geboren 1947, war Kreativdirektor bei einer großen amerikanischen Werbeagentur. Seine Thriller um den Kriminalpsychologen Alex Cross machten ihn zu einem der erfolgreichsten Bestsellerautoren der Welt. Auch die Romane seiner packenden Thrillerserie um Detective Lindsay Boxer und den 'Women's Murder Club' erreichen durchweg die Spitzenplätze der internationalen Bestsellerlisten. Regelmäßig tut er sich für seine Bücher mit anderen namhaften Autoren oder Stars zusammen wie mit Dolly Parton für den 'New York Times'-Nr.-1-Bestseller 'Run, Rose, Run'. James Patterson lebt mit seiner Familie in Palm Beach und Westchester County, N.Y.

Leseprobe

Prolog Die Paten Man erzählte von einer völlig unglaublichen Mordgeschichte, durch welche der Wolf Eingang in die Polizeimythen gefunden und die sich schnell von Washington nach New York, London und Moskau ausgebreitet hatte. Niemand wusste mit Sicherheit, ob es tatsächlich der Wolf gewesen war. Doch erfolgte nie ein offizielles Dementi, und die Geschichte fügte sich nahtlos in andere ungeheuerliche Vorkommnisse im Leben dieses russischen Gangsters ein. Laut dieser Geschichte hatte sich der Wolf an einem Sonntagabend im Frühsommer Zutritt in das Hochsicherheitsgefängnis in Florence, Colorado, verschafft. Er hatte sich den Zugang erkauft, um drinnen den italienischen Mafioso Don Augustino 'Little Gus' Palumbo zu treffen. Vor diesem Besuch stand der Wolf in dem Ruf, impulsiv und zuweilen äußerst ungeduldig zu sein. Doch diese Zusammenkunft mit Little Gus Palumbo hatte er nahezu zwei Jahre lang sorgfältig geplant. Er traf sich mit Palumbo im Sicherheitstrakt des Gefängnisses, wo der New Yorker Gangster seit sieben Jahren einsaß. Ziel des Treffens war, ein Arrangement zu erreichen, wonach sich die Palumbo-Familie der Ostküste mit der Russischen Mafia verbünden sollte, um eines der mächtigsten und skrupellosesten Verbrechersyndikate der Welt zu bilden. So etwas war noch nie zuvor versucht worden. Palumbo wurde nachgesagt, extrem skeptisch zu sein. Aber er stimmte dem Treffen mit dem Wolf zu, nur um zu sehen, ob der Russe es schaffen würde, in das Gefängnis in Florence hineinzukommen - und auch wieder hinaus. Von Anfang an benahm sich der Russe dem sechsundsechzigjährigen Don gegenüber äußerst respektvoll. Er neigte den Kopf, als sie sich die Hände schüttelten, und machte einen beinahe schüchternen Eindruck - ganz im Gegensatz zu seinem Ruf. 'Jeglicher Körperkontakt ist strikt verboten', sagte der Captain der Wachen durch die Sprechanlage. Er hieß Larry Ladove und er hatte 75 000 Dollar kassiert, um das Treffen zu ermöglichen. Der Wolf ignorierte Captain Ladove. 'In Anbetracht der Umstände sehen Sie recht gut aus', sagte er zu Little Gus. 'Sogar sehr gut.' Der Italiener lächelte verkniffen. Er war klein, aber sein Körper war hart und muskulös. 'Ich mache dreimal täglich Gymnastik - jeden Tag. Außerdem trinke ich fast nie Alkohol - allerdings nicht ganz freiwillig. Ich ernähre mich gesund, ebenfalls nicht ganz freiwillig.' Der Wolf lächelte und sagte: 'Das klingt ja, als rechneten Sie damit, nicht die gesamte Strafe abzusitzen.' Palumbo lachte kurz und trocken. 'Darauf können Sie einen lassen. Dreimal lebenslänglich gleichzeitig? Aber ich bin von Natur aus diszipliniert. Die Zukunft? Wer weiß schon genau, wie sich die Dinge entwickeln?' 'Ja, wer weiß das schon. Ich bin mal aus einem Gulag unterhalb des Polarkreises geflohen. In Moskau habe ich einem Bullen erklärt: >Ich war in einem Gulag, glaubst du, dass du mir Angst einjagen kannst?< Womit beschäftigen Sie sich ansonsten hier drinnen? Abgesehen von körperlicher Ertüchtigung und gesundem Essen?' 'Ich versuche mich um meine Geschäfte in New York zu kümmern. Manchmal spiele ich mit einem kranken Irren Schach. Er war früher beim FBI.' 'Kyle Craig', sagte der Wolf. 'Halten Sie ihn für so verrückt, wie man behauptet?' 'Ja, absolut. Aber jetzt erklären Sie mir mal, pakhan mein Freund, wie kann diese Allianz, die Sie vorschlagen, funktionieren? Ich bin ein disziplinierter Mensch und pflege alles sorgfältig zu planen - auch hier, trotz der gegenwärtig erniedrigenden Umstände. Soweit ich gehört habe, sind Sie ein Hitzkopf. Den Finger schnell am Abzug. Ein >Macher<. Sie kümmern sich selbst um die kleinsten Operationen. Schutzgeld, Prostitution. Gestohlene Autos? Wie kann das mit uns beiden funktionieren?' Der Wolf lächelte und schüttelte dann den Kopf. 'Ich habe den Finger schnell am Abzug, aber ich bin kein Hitzkopf. Und schon gar nicht, wenn's um viel Geld geht. Ich werde Ihnen ein Geheimnis verraten, das niemand sonst kennt. Es wird Sie überraschen und vielleicht meinen Leseprobe